Manche seiner Wünsche und Träume konnte der alte Phil nicht mehr verwirklichen, bevor er starb, und zehn davon stehen auf einer Liste, die er seinem Enkel Noel und dem Mädchen Yara hinterlässt. Sein letzter Wunsch ist, dass sie diese Liste abarbeiten, das Geld dafür bekommen sie von ihm. Was praktisch ist, da einige Punkte auf der Liste doch kostenintensiv sind, zum Beispiel Nordlichter beobachten und im Louvre alle Bilder ansehen.
Mehr als die Liste an sich macht Noel und Yara zunächst zu schaffen, dass sie sie gemeinsam umsetzen sollen, denn sie kennen sich nicht und finden sich auf den ersten Blick eher nervig als nett. Zudem haben beide ein ziemliches Päckchen zu tragen, die Vergangenheit lässt sie nicht ohne Weiteres los. Und so ist „Wir fliegen, wenn wir fallen“ die Geschichte einer Reise, aber auch einer Annäherung.
Passend dazu kommen Yara und Noel abwechselnd zu Wort, und in welche Richtung sie sich bewegen, verrät eigentlich schon das Coverbild, das ich abgesehen davon sehr gelungen finde, Farbe und Motive gleichermaßen. Nicht nur der Schutzumschlag ist ein Hingucker, sondern auch der Bucheinband selbst, weiß mit Pusteblumenschirmchen in diesem schönen Magentaton.
Die Geschichte ist packend und mit viel Gefühl erzählt, sie zeigt zwei junge Menschen in einer Ausnahmesituation, nach dem Tod eines geliebten Menschen und fast nonstop auf aufregenden Reisen, was natürlich ein dankbares Setting ist – Alltag und andere (wichtige) Menschen können einfach ausgeblendet werden, im Prinzip gibt es nur diese zwei, Yara und Noel. Was ich zu wenig und insgesamt manchmal etwas flach umgesetzt finde, aber das stört letztendlich kaum und die meisten Teenager, für die dieses Buch gedacht ist, wahrscheinlich überhaupt nicht.
Ava Reed: Wir fliegen, wenn wir fallen
Lektorat: Emily Huggins
300 Seiten
ab 12 Jahren
ueberreuter 2017
ISBN: 978–3‑7641–7072‑1
16,95 Euro