Seelenfutter, ich mag dieses Wort. Gefällt mir ebenso wie Soul Food. Sabine Schlimm hat (zusammen mit Susanne Bodensteiner) im September ein Kochbuch mit ebendiesem Titel veröffentlicht: „Seelenfutter“. Und in ihrem Blog „Schmeckt nach mehr“ fragt sie, was in Herbst und Winter gute Laune macht und die Seele streichelt. Das kann alles Mögliche sein, von Essen über Kleidung bis hin zu Büchern. Bis zum 31. Oktober sammelt Sabine Ideen: Seelenfutter.
Bei mir gibt es dreimal Seelenfutter: Kastanien, Pudding und Kakao.
Kastanien: Egal ob die Sonne scheint, der Himmel blau ist und die bunten Bäume regelrecht strahlen oder ob alles grau ist, die gefallenen Blätter am Boden kleben und es dann auch noch anfängt zu regnen – Kastanien sind ein Stück heile Welt, ein Stück Kindheit. Erst die Suche, ist zwischen all den Blättern eine Kastanie? Dann das Finden, das Aufheben, das In-der-Hand-Halten. Frische Kastanien haben das schönste Braun, sie glänzen regelrecht. Leider verlieren sie diesen Glanz schnell, aber trotzdem sind sie auf dem Schreibtisch, auf der Kommode, im Bücherregal den Herbst und Winter durch eine Erinnerung an helle Tage und Momente. Ein Kastanienbaum ist ganz bei mir in der Nähe und ich schaue oft mal rüber, wer gerade Kastanien sammelt. Das sind natürlich Kinder, ob allein oder mit Eltern, oft aber auch Menschen jenseits der 60. Was sie wohl mit den Kastanien machen?
Pudding: Vor ein paar Jahren habe ich kapiert, dass man um Pudding zu kochen keine Tüte braucht, also kein Puddingpulver, keinen Tütenpudding. Man braucht nur Milch, Speisestärke, Zucker und Vanillezucker. Vanillezucker mache ich seit diesem Jahr auch selbst (ein Schraubglas, Zucker rein, Vanilleschoten rein, „ziehen“ lassen, fertig). Für den Pudding: Milch in den Topf, Zucker und Vanillezucker dazugeben, erhitzen. Ein bisschen Milch in eine Tasse, Speisestärke dazugeben, rühren. Wenn die Milch kocht bzw. hochkommt, die Speisestärke-Milch dazu, dann rühren, bis der Pudding Blasen wirft. Dann ausschalten und fertig. Wer Schokopudding will, gibt einfach Kakaopulver (das zum Kochen und Backen, ohne Zucker) zu der Speisestärke-Milch in der Tasse. Die Mengen: muss man ausprobieren. Ich nehme meist einen Liter Milch, circa zwei Esslöffel Zucker, dazu einen Esslöffel Vanillezucker. Und vier bis fünf gehäufte Löffel Speisestärke.
Kakao: Mit Kakao meine ich nicht den, den man aus dem Karton löffelt und in die kalte Milch rührt. Und auch nicht den, der im Plastikpäckchen drauf wartet, dass er mit heißem Wasser oder heißer Milch aufgekocht wird. Ich meine Kakao aus Milch, Zucker und Kakaopulver (wieder das „ursprüngliche“ Pulver, zum Kochen und Backen). Milch erwärmen, nicht kochen. Inzwischen Kakaopulver und Zucker in eine Tasse. Dann bisschen heiß-warme Milch dazu und rühren, dann ganz mit Milch aufgießen. Man kann statt Kakaopulver und Zucker auch Schokolade nehmen. Oder Schokolade, Gewürze und Zucker. So was – Chai-Trinkschokolade – hat mir vor zwei Jahren jemand geschenkt, das ist schrecklich lecker und schmeckt noch mal so gut, weil es ein Geschenk war.
Und das waren auch schon meine drei Seelenfutter-Kandidaten. Die haben sich längst bewährt. Mein wichtigstes Seelenfutter sind allerdings Bücher. Das war so und das wird immer so sein (vermutlich). :)