Die Geschichte ist schnell erzählt: Im winterlichen Park begegnen sich das Mädchen Luisa und eine Frau, die allein auf einer Bank sitzt, mitten im Schneetreiben. Luisa stellt der Frau Fragen, die Frau sagt nichts, sie antwortet, indem sie auf etwas zeigt, lächelt, nach oben blickt, die Augen schließt … Auf dem Beutel, den sie bei sich hat, steht „König“, darauf deutet sie, als Luisa sie nach ihrem Namen fragt.
Wer ist Frau König? Das erfahren wir nicht. Luisa denkt, sie sei eine Königin und der Park ihr Reich. Beim Abschied schenkt Frau König dem Mädchen einen kleinen Beutel, den Luisa zu Weihnachten auspackt, darin ist eine Kette mit einem goldenen Herz.
Schön sind die Zeichnungen und die Farben. Das Buch strahlt Ruhe aus, Soheyla Sadr konzentriert sich ganz auf Luisa und Frau König, auf deren Mimik und Gestik. Nur manchmal tritt aus dem Schneetreiben oder Farbenmeer etwas andres hervor, so die Wolken am Himmel, ein Baum, ein Vogel. Also wirklich ein Buch, das schon für ganz Kleine geeignet ist. Aber auch für Größere, da die Fragen, die Luisa Frau König stellt, eben nicht in Worten beantwortet werden und damit Raum für Gedanken und eigene Antworten bleibt.
Soheyla Sadr: Luisa, Frau König und das goldene Herz. Eine Weihnachtsgeschichte
1. Auflage 2014
32 Seiten
Hardcover
Patmos
ISBN: 978–3‑8436–0562‑5
12,99 Euro