Kinderbücher mit Detektiven gibt es viele, mit einem unsichtbaren Detektiv wohl eher nicht, mir fällt zumindest keins ein. Detektiv Jonathan Smartypants ist unsichtbar, weil er ein Geist ist. Also ein toter Detektiv, der herumgeistert, da er seinen letzten Fall nicht mehr lösen konnte, das aber seiner Auftraggeberin versprochen hatte. Und was man versprochen hat, das muss man auch … so ist das eben.
Smartypants spukt in einer alten Villa namens Pyeville Manor, in die es in den Sommerferien Josy mit ihrer Mutter (die aus Deutschland stammen) verschlägt. Josys Mutter hat überraschend die Villa geerbt und will dort ein Bed & Breakfast eröffnen. Genau, ein B & B, denn die Geschichte spielt in Großbritannien, in der Nähe von Brighton. In der Villa leben noch der Gärtner Mr Partridge und die Haushälterin Mrs Summer, die in den Ferien ihren Enkelsohn Jared zu Besuch hat.
Dass es in der Villa nicht mit rechten Dingen zugeht, merkt Josy gleich in der ersten Nacht: Da erscheint ihr Detektiv Jonathan Smartypants, und schon steckt Josy mitten in einem Kriminalfall – kann sie Smartypants helfen, seinen letzten Fall zu lösen?
Die Geschichte hat alles, was ein ordentlicher Kinderkrimi braucht: einen kniffligen Fall (Wo ist das „Himmelsherz“?), zwei Helden, die auf Trab sind – Josy und Jared –, einen sympathischen Sonderling – Jonathan Smartypants –, ein-zwei Verdächtige (hier keine Namen …), Spannung, Rätselraten, Humor … und eine gute Portion Englisch, denn „Detective Invisible“ ist in der Langenscheidt-Reihe „deutsch-englische Krimis für Kids“ erschienen.
Logisch, dass Englisch gesprochen wird, da Josy (wie gesagt) in Großbritannien ist, und Jared, Mrs Summer, Jonathan Smartypants und all die anderen nun mal englisch sprechen. Die Gespräche sind also zum großen Teil auf Englisch, der Rest der Geschichte auf Deutsch. Das ist eine gute Mischung und kommt ganz natürlich rüber, man wird durch den Sprachenwechsel nicht aus der Geschichte geworfen. Manche Wörter und Wendungen sind im Text fett gedruckt und stehen ganz unten auf der Seite, mit Übersetzung. „Smartypants“ heißt beispielsweise „Klugscheißer“ – ob der Name zum Geisterdetektiv passt, kann man ja mal selbst nachlesen.
Fazit: „Detective Invisible“ von Corinna Wieja liest sich flott weg, ist ab 10 Jahren und macht Appetit auf englischsprachige Bücher. Hat mir gut gefallen!
Corinna Wieja
Detective Invisible – Kommissar Unsichtbar
Illustrationen von Jörg Hartmann
Langenscheidt Verlag
120 Seiten
6,99 Euro
ISBN: 978–3‑468–20892‑8