Wünsch dir was: „Fee undercover“ von Eileen Cook

Feen sind auch nur Menschen. Jedenfalls in die­sem Buch von Eileen Cook, „Fee under­co­ver“: Die erwach­se­nen Feen (Frauen und Männer) gehen ganz nor­mal auf Arbeit, erfül­len aber haupt­be­ruf­lich die Wünsche der Langweiler (das sind die Nicht-Feen, wie die Muggels bei Harry Potter). Und die Feenkinder ler­nen in der Feenschule, wie man zau­bert und Wünsche erfüllt. Die Langweiler wis­sen nichts von den Feen, seit man sich vor lan­ger Zeit mal über­wor­fen hat, die Feen leben und arbei­ten also sozu­sa­gen undercover.

Das alles erfährt man neben­bei, denn haupt­säch­lich geht es um Willow, gera­de zehn gewor­den, die von ihrer gro­ßen Schwester genervt ist und end­lich eine bes­te Freundin haben will. In der Feenschule ist sie nur zweit­bes­te Freundin, doch das Geburtstagsgeschenk ihrer Großmutter eröff­net ihr neue Möglichkeiten: Willow darf zwei Wochen lang eine Langweilerschule besu­chen. Und Willow ist begeis­tert, denn im Gegensatz zu den meis­ten ande­ren Feen fin­det sie Langweiler inter­es­sant und hat sich schon ein Mädchen – Miranda – aus­ge­schaut, das ihre bes­te Freundin wer­den soll.

Ob es klappt mit der schö­nen, belieb­ten (aber leicht zicki­gen) Miranda, wie Willow rosa Haare bekommt, ihre beson­de­re Zauberkraft ent­deckt und die­se ihr hilft, ihre ner­vi­ge Schwester Lucinda vor einem grau­si­gen Schicksal zu ret­ten, ist ziem­lich wit­zig und sehr kurz­wei­lig geschrie­ben. Willow, die in der Ich-Form erzählt, hat eine hübsch tro­cke­ne Art, mit der sie pein­li­che Situationen, Ungerechtigkeiten der Eltern und ande­re Tiefschläge kom­men­tiert. Und davon gibt es eini­ge, denn als jun­ge Fee in einer Langweilerschule nicht auf­zu­fal­len und sich immer an die Feenregeln zu hal­ten, ist gar nicht so leicht …

Also ein hand­fes­tes Feenbuch für Mädchen ab neun Jahren, in dem es nicht nur um Magie, son­dern auch um ganz irdi­sche Probleme mit gro­ßen Schwestern und den Eltern sowie um die Suche nach der bes­ten Freundin geht. Sicher könn­ten das Buch auch Jungs lesen, aber ich schät­ze, dass sie das Cover abschreckt, das ziem­lich rosa gera­ten ist. Es fällt zwar auf, die­ses Cover, doch hun­dert­pro­zen­tig pas­send fin­de ich es nicht – das Mädchen dar­auf erin­nert mich stark an Pippi Langstrumpf und das Ganze sieht sehr nach Comic aus. Das Buch ist aber kein Comic, son­dern ein rich­tig net­ter Schmöker, von der ers­ten bis zur letz­ten Seite. (Und Tiere kom­men auch dar­in vor, unter ande­rem ein alt­klu­ger, äußerst lie­bens­wer­ter, spre­chen­der Hund namens Winston – wenn das mal nichts ist!)

Fee under­co­ver
von Eileen Cook
aus dem Amerikanischen von Gudrun Likar
144 Seiten
Ueberreuter 2012
ISBN: 978–3‑8000–5678‑1
12,95 Euro