In Radebeul kann man sich ja totlaufen, die Stadt ist eine lange Straße, auf der immer Betrieb ist, nicht die Sächsische Weinstraße sei diese lange Straße, sondern die Sächsische Krachstraße, stand im Juni auf einem kleinen Banner an der Meißner Straße zu lesen.
Eine lange Straße und ein langes Elend, kein richtiges Zentrum, man geht am besten direkt nach Altkötzschenbroda, dort gibt es Kneipen und Gaststätten und so was wie Flair, oder man läuft die verwinkelten Straßen hoch Richtung Weinberge. Im Radebeuler Villenviertel gibt es was fürs Auge, aber man verirre sich besser nicht mit Kindern dorthin, denn natürlich hat jede Villa ihren eigenen Garten mit mehr oder weniger Spielgeräten, sodass kein Bedarf an öffentlichen Spielplätzen besteht, die man also vergeblich sucht.
Bleiben wir in Altkötzschenbroda und biegen Richtung Elbe ab, ein Weg durch Wiesen und zu einem Platz am Wasser. Am Wegrand ein Meer aus Kamille und Wusch! kommt die Kindheit zurück. Im Garten und am Feld wuchs Kamille, die für die Schlammsuppenkocherei verwendet werden konnte, sie roch so gut.