„Gesunde und schmerzfreie Füße“ von Dr. med. Ursula Manunzio

Wenn die Füße ihren Job machen, wie sie sol­len, nimmt man sie oft gar nicht rich­tig wahr. Sondern erst, wenn etwas drückt oder schmerzt und das Problem nicht ein­fach wie­der weg­geht (weg­ge­hen, das passt ja). Ein Buch über Füße kann man aber durch­aus schon lesen, wenn alles okay ist und das so blei­ben soll, und dafür eig­net sich „Gesunde und schmerz­freie Füße“ von Ursula Manunzio gut. Die Autorin ist Ärztin für Sportmedizin, Ernährungsmedizin, Prävention und Rehabilitation. Auf rund 140 Seiten reißt sie ver­schie­de­ne Themen rund um den Fuß an und gibt all­tags­taug­li­che Tipps, wie man die Füße ordent­lich behandelt.

Das Buch hat vier Teile, im ers­ten und kür­zes­ten wird der Fuß vor­ge­stellt. Wer wis­sen will, wie es im Fuß aus­sieht und wie das alles funk­tio­niert, bekommt es hier erklärt. Zum Beispiel: Wie vie­le Knochen hat ein Fuß? 26! Teil 2 dreht sich um den „fuß­ge­sun­den Lebensstil“ von Bewegung über Ernährung bis Schuhwerk und Pflege. Fußbäder etwa tun nicht nur den Füßen gut und sind leicht zu bewerk­stel­li­gen, die soll­te man sich immer mal gön­nen (sage ich aus eige­ner Erfahrung, ich hab neu­lich erst Fußbäder für mich entdeckt).

In Teil 3 ste­hen Fußkrankheiten im Mittelpunkt und wie sie behan­delt wer­den: Fußdeformitäten, ent­zünd­li­che und neu­ro­lo­gi­sche Fußerkrankungen, Erkrankungen von Haut und Zehennägeln sowie Verletzungen. Die Texte dazu sind jeweils nicht lang und eine ers­te Orientierung. Was macht man bei­spiels­wei­se mit Blasen am Fuß? Öffnen oder in Ruhe las­sen? Im vier­ten und letz­ten Teil „Endlich wie­der gut zu Fuß!“ gibt die Autorin einen Überblick über Behandlungsmöglichkeiten und was man selbst tun kann: Fußgymnastik zum Beispiel. Fünfzehn unkom­pli­zier­te Übungen, die man teils auch am Schreibtisch oder unter­wegs ein­bin­den kann. Schön sind nicht zuletzt die fünf „Fußtricks für jeden Tag“, einer lau­tet, so oft es geht Schuhe und Strümpfe aus­zie­hen. Sollte man sich viel­leicht kopie­ren oder abschrei­ben, damit man sich’s merkt … Heilkräuter für die Füße sowie Salben und Tropfen wer­den am Schluss vor­ge­stellt, mit dem Hinweis, dass Naturheilmittel durch­aus erheb­li­che Nebenwirkungen her­vor­ru­fen kön­nen. Zwei Interviews ent­hält das Buch zudem, mit einer Sportorthopädin und einem ehe­ma­li­gen Spitzensportler.

Fazit: Das Buch bie­tet eine umfas­sen­de Mischung aus Infos und Tipps rund um den Fuß und macht es einem leicht, das ein oder and­re mitzunehmen.

Dr. med. Ursula Manunzio: Gesunde und schmerz­freie Füße. Alles, was Sie wis­sen müs­sen, um unbe­schwert durchs Leben zu gehen
Lektorat: Pepe Peschel
144 Seiten
2021 humboldt
ISBN 978–3‑8426–2956‑1
19,99 Euro

„Natürlich besser sehen“ von Beate Rinderer

Das Buch ist in zwei Teile geglie­dert, „Grundlagen mit Durchblick“ und „Naturheilkundliche Hilfe und Selbsthile“. Im ers­ten Teil erklärt die Autorin, wie das Auge auf­ge­baut ist und das Sehen funk­tio­niert, sie geht auf häu­fi­ge Augenkrankheiten ein und auf Sehstörungen, die das Tragen einer Brille bzw. von Kontaktlinsen erfor­der­lich machen, zuletzt wirft sie (sozu­sa­gen) einen Blick auf Medikamente und Operationen. Der zwei­te Teil  ist etwas umfang­rei­cher, er beginnt mit „ganz­heit­li­chen Methoden“, durch die man „mehr Sehkraft“ erlan­gen kön­ne, so durch Akupunktur, natur­heil­kund­li­che Medikamente, Homöopathie, Schüßlersalze. Dieses Kapitel scheint mir etwas Geschmacks- oder Glaubenssache zu sein, bei­spiels­wei­se Homöopathie ist ja durch­aus umstrit­ten. Eine Überraschung ist die­ser Fokus aller­dings nicht, da die Autorin neben Diplom-Ingenieurin auch Heilpraktikerin ist.

Als Nächstes sind die „drei Säulen für den augen­ge­sun­den Lebensstil“ dran, näm­lich Ernährung, Bewegung, Entspannung. Hier kann man etli­che Anregungen und Impulse mit­neh­men. Säule eins, Ernährung: Welches Obst und Gemüse ist „augen­ge­sund“? Welche Vitamine und Mineralstoffe sind für die Augen wich­tig, in wel­chen Lebensmitteln sind sie ent­hal­ten? Welche Nahrungs- und Genussmittel soll­te man bes­ser mei­den, wenn die Augen ange­grif­fen sind und gene­sen sollen?

Im Zusammenhang mit der zwei­ten Säule, Bewegung, reißt die Autorin auch Themen wie Tageslicht, künst­li­che Lichtquellen, die Wahl der Sonnenbrille und „heil­sa­me Farben“ an. Bei der drit­ten Säule, Entspannung, gibt sie unter ande­rem Tipps zum Arbeiten am Bildschirm, emp­fiehlt Augentraining mit der Rasterbrille und eine „opti­sche Fastenzeit“ sowie Meditation. Das Buch schließt mit acht Augenübungen. Sie sind teils rich­tig sim­pel und sicher eine gute Basis, um täg­lich mit wenig Aufwand etwas für die Augen zu tun. Das fin­de ich fast bes­ser als x‑verschiedene Übungen für die Augen, bei denen man nicht weiß, womit man anfan­gen und wie man die Tag für Tag schaf­fen soll.

Fazit: Wer pro­phy­lak­tisch was für die Augen tun will, bekommt im Buch eini­ge Hinweise, eben­so wer schon Probleme mit den Augen hat, bei Augenärztin oder Augenarzt war und jetzt noch ein paar Infos und Empfehlungen sucht, was man zusätz­lich zur ärzt­li­chen Behandlung machen kann.

Beate Rinderer: Natürlich bes­ser sehen. Sehkraft ganz­heit­lich ver­bes­sern und erhalten
Lektorat: Pepe Peschel
136 Seiten
2021 hum­boldt Verlag
ISBN: 978–3‑8426–2968‑4
19,99 Euro

„Modern-Life-Etikette“ von Gabriela Meyer

Etikette, gute Umgangsformen, ja, da dürf­ten die meis­ten hin und wie­der eine Auffrischung brau­chen, und ich war neu­gie­rig, wie so was aktu­ell auf­ge­zo­gen wer­den könn­te. Gabriela Meyer lie­fert mit ihrem Ratgeber „Modern-Life-Etikette“ ordent­lich was zu lesen, fast 300 Seiten. Sie deckt aber auch etli­che Themen ab, da gehts nicht nur um gutes Benehmen im Restaurant von „Wo sitzt wer“ über „Mit wel­chem Löffel fan­ge ich an“ bis „Wer bezahlt“. Sondern, wie der Untertitel ver­rät, setzt die Autorin drei Schwerpunkte: moder­ne Umgangsformen, erfolg­rei­che Selbstpräsentation und digi­ta­le Etikette. Ein wei­tes Feld: ana­log und digi­tal, pri­vat und beruf­lich. Das Ganze glie­dert sich in sech­zehn Kapitel, die jeweils nicht zu lang und dafür recht kurz­wei­lig sind: „Handy-Etikette“, „Social-Media-Knigge“, „Modern-Life-Networking“, „Begrüßung“, „Moderner Smalltalk“, „Kommunikation“, „Gute Texte“, „Büro und Coworking Spaces“, „Veranstaltungen“, „Reisen“, „Hotel und Restaurant“, „Selbstpräsentation“, „Modern-Life-Dressing und Style“, „Essen und Tischkultur“, „Gastfreundschaft“. Das letz­te Kapitel fällt etwas aus der Reihe, in „Was tun, wenn …“ rät die Autorin, was man bei aus­ge­wähl­ten klei­ne­ren und grö­ße­ren „Krisen im Alltag“ machen könn­te, wenn zum Beispiel ein neu­er Kollege ein Sofa im Büro als „Besetzungscouch“ bezeichnet.

Erläutert jemand auf über 280 Seiten, wie gutes Benehmen in allen mög­li­chen Situationen aus­sieht, erwar­tet die Leserin, der Leser ver­mut­lich, dass die­se Person auch ent­spre­chen­de Referenzen hat. Dazu erfährt man im Vorwort ein paar Eckpunkte, die die Autorin schon mal sym­pa­thisch und kom­pe­tent rüber­kom­men las­sen. Und die­ser ers­te Eindruck hält sich durchs gan­ze Buch. Die Mischung aus Erfahrungen, Wissen, Tipps, Beispielen (für pas­sen­de Formulierungen, kon­struk­ti­ve Reaktionen usw.), ein paar Listen und auch Hinweisen, wo man dies und das nach­le­sen und fin­den kann, ist ein­fach gelun­gen und dürf­te wei­ter­hel­fen, sofern die Leserin, der Leser nicht schon in allen Bereichen Profi ist. Ich moch­te an dem Buch sehr, dass es sich nicht auf blo­ße Infos dazu, was „rich­tig“ und „ange­bracht“ ist, beschränkt, die Autorin ver­mit­telt auch, wozu das Ganze über­haupt gut ist: für ein gutes Miteinander, das bekannt­lich kei­ne Einbahnstraße ist und für das im bes­ten Falle alle Beteiligten etwas tun.

Gabriela Meyer: Modern-Life-Etikette. Moderne Umgangsformen, erfolg­rei­che Selbstpräsentation und digi­ta­le Etikette
Lektorat: Annette Gillich-Beltz
288 Seiten
2020 hum­boldt Verlag
ISBN 978–3‑8426–4203‑4
19,99 Euro