„Feder & Klinge“ von Rebecca Andel

Gar nicht so leicht, etwas zu die­sem Buch zu schrei­ben, ohne zu viel zu ver­ra­ten, also fan­ge ich ein­fach mit dem Cover an. Das ist ein Hingucker, wun­der­schön sieht es aus, und der Umschlag fasst sich auch gut an, nicht glatt, son­dern ange­nehm rau, die Farben warm und schim­mernd. Zu erken­nen sind ein Rabe und eini­ge Federn, und damit lässt sich nun zum Inhalt über­lei­ten: Rabe wie Raban und Feder wie Ariane.

Raban befin­det sich in einer Art Anstalt oder Gefängnis, und dass er so heißt, hat er ver­ges­sen, wie die ande­ren trägt er nur eine Nummer, und zwar 023. Alle in die­ser Anstalt haben eine beson­de­re Fähigkeit, sie sind zum Beispiel unheim­lich stark, kön­nen sich unsicht­bar machen oder Gedanken lesen. Welche Fähigkeit Raban hat, ist zunächst nicht bekannt, aber: Sie ist extrem wich­tig für die Geschichte.

Ariane weiß, wer sie ist, und sie kann gehen, wohin sie will. Glücklich ist sie jedoch nicht. Sie fühlt sich fremd in ihrer Welt und muss regel­mä­ßig zum Psychologen, der ihr emp­fiehlt zu schrei­ben. Nach Traumtagebüchern und Kurzgeschichten hat sie einen Roman begon­nen – die Hauptfigur ist Nummer 023 …

Ariane ist also die Autorin und Raban eine Figur aus ihrem Buch? Einerseits ja, ande­rer­seits nein, es ist kom­pli­ziert. Wie die bei­den zuein­an­der ste­hen, wie ihre Leben mit­ein­an­der ver­knüpft sind, erzählt Rebecca Andel auf rund 400 Seiten fes­selnd, fan­ta­sie­voll, leben­dig und kom­plex. „Feder & Klinge“ ist ihr Debütroman – ein sehr gelun­ge­ner Einstand, der neu­gie­rig auf ihre nächs­ten Bücher macht.

Rebecca Andel: Feder & Klinge
Lektorat: Kathleen Neumann
416 Seiten
ab 14 Jahren
ueber­reu­ter 2018
ISBN: 978–3‑7641–7084‑4
17,95 Euro