Rechtschreibduden, 25. Auflage, Seite 399: entlieben, sich (scherzh. für aufhören zu lieben). Was am Entlieben scherzhaft sein soll, weiß ich nicht, aber diese eigentlich unpassende Kombination findet sich auch in Conni Lubeks bisher zwei Entlieben-Büchern. Vor den Büchern war das Blog, das den schönen, zeitlosen Namen „Anleitung zum Entlieben“ trägt. Der erste Eintrag ist vom 12.6.2005, und ich zitiere mal auszugsweise:
„Für viele Menschen wäre es ein völlig ausreichender Grund, einen anderen nicht zu lieben, weil der einen nicht liebt. Nicht für mich. Obwohl 119 mich nicht liebt, habe ich lange Zeit keine wirklichen Anstrengungen unternommen, mich von ihm zu lösen. Im Gegenteil. Ich habe gekämpft. Ich habe mir den Arsch abgearbeitet. Ich habe mich geweigert zu akzeptieren, dass sein Nichtverliebtsein endgültig ist, fast zwei Jahre lang. Aber seit ein paar Wochen ist es damit vorbei, ich bin zu erschöpft, alles tut weh, und ich fühle, dass es Zeit ist, mich zu entlieben.
Wahrscheinlich hat er das gespürt. Wahrscheinlich hat 119 deshalb vorgeschlagen, gemeinsam Urlaub zu machen und ich gebe zu, als ich zugestimmt habe, fünf Tage mit ihm nach Sylt zu fahren, hatte ich nicht das Gefühl, dass das meinen Entliebungsvorsätzen besonders zuträglich sein würde. Aber da habe ich mich getäuscht. Diese fünf Tage Sylt waren das Beste, was mir passieren konnte: zum Abgewöhnen. Diesen Weblog soll dazu dienen, dass ich das nicht vergesse.“ (Quelle: Link)
Schon in diesem Eintrag kommt Lchens bzw. Lapareds bzw. Conni Lubeks Stil perfekt rüber, finde ich, und ich bewundere das wirklich: kurz, knapp, direkt, unverblümt, Galgenhumor. Das Blog war ja erst anonym, und anonym lässt man (frau) die Hosen eher mal runter, aber auch das Buch ist so – peinliche Szenen, Szenen zum Heulen, bitte, lesen Sie mal. Und das ist dann so geschrieben, dass man eher lacht als mitheult, siehe oben, Duden, entlieben, scherzhaft für usw.
Das erste Buch las ich in einem Rutsch, das zweite auch, aber das hatte anfangs so seine Längen und Schwachstellen, irgendwann war ich aber doch wieder drin, in Lchens Schilderungen ihres Liebeslebens. Ein drittes ist jetzt nicht in Planung, oder? Auf beiden Buchcovern ist Curd Rock zu sehen, der 119 noch weniger loslassen kann als Lchen, und das will was heißen. Curd Rock ist eine Plüschpuppe, die gern als Fotomodell zur Verfügung steht und eine n‑m-Schwäche hat. Sehr sympathisch. Curd hat ja seit diesem Jahr Kimder, die kann man im Paket mit dem neuen Buch kaufen. Was ich getan habe. Fotos?
Kaum war ich angekommem, hat sie mich ims Wasser geworfem und mich durchgewalkt. Sie meinte, ich würde komisch riechem. Dann im Klammerkorb und am der Leime, traumatisch, wirklich! Ich wollte zurück zu Papa und Lchem!!! Aber als ich wieder trockem war, hat sie mich auf die Couch zu Mausi gesetzt, und das ist doch mal eime sehr symphatische Begleitumg. Oder?