Sicher gibt es ziemlich viele Biografien von Claude Monet, dies ist nun eine in Bilderbuchform, mit wenig Text und großen Doppelseitenbildern. Das erste Bild: Monet als Kind am Meer. Das zweite Bild: als junger Mann in der Malschule. Ab dem dritten Bild: älter werdend inmitten meist üppiger Natur, umgeben von Bäumen, Blumen, am Fluss, im Garten. Monet ist auf jedem Bild zu sehen, sonst nur wenige andere: seine Frau Camille, seine zweite Frau Alice, die Kinder, ein Malerkollege. Der Stil der Bilder erscheint vertraut, Kaatje Vermeire hat sich vermutlich lang und länger mit Monets Werk auseinandergesetzt, dann Abstand genommen und schließlich etwas Eigenes geschaffen, das jedoch Monet „atmet“ und auch verschiedene Stadien seines Schaffens aufgreift.
Die Bilder sind alle faszinierend und laden zum Verweilen ein. Ob der vor Farben und Formen schier explodierende Park im Frühling, die herbstliche Landschaft am Fluss in leuchtendem Rot und Gelb oder der Seerosenteich mit Schilf, Bäumen und Brücke mit zerlaufenden Farben, so wie der Maler, dessen Augen schwächer werden, sie nun sieht. Bilder und Texte machen neugierig auf das Leben und Werk des Künstlers, sie reißen nur an, versuchen gar nicht erst, mehr als einen Bruchteil abzubilden. Und genau das kann eine Biografie leisten, nicht mehr und nicht weniger.
Kaatje Vermeire: Im Garten von Monet
Aus dem Niederländischen von Eva Schweikart
32 Seiten
ab 5 Jahren
2020 Verlag Freies Geistesleben
ISBN 978–3‑7725–2925‑2
18 Euro