Er war gekleidet wie auf dem Buchcover, weißes Shirt, hellblaue Jeansweste darüber. Auch sonst sah er aus, als wäre er aus dem Bild gestiegen und hätte sich direkt an das Pult gestellt. Zuerst las er Passagen zu seiner Kindheit und Jugend vor. Als die Ereignisse rund um die Friedliche Revolution dran waren, sprach er frei. Nicht laut, aber gut verständlich, berührend und amüsant. Schon zwanzig Jahre her, das Ganze, das ist manchmal schwer zu glauben …
Mittlerweile ist Christian Führer nicht mehr Pfarrer in „seiner“ Nikolaikirche zu Leipzig. Er reist durch Deutschland, um seine Autobiographie vorzustellen und führt auch sonst nicht gerade ein beruhliches Rentnerleben – das kann man sich bei der Energie, mit der er auftritt, auch schlecht vorstellen.
„Mehr davon!“, war mein Gedanke, als die Lesung mit anschließendem Gespräch nach etwa 90 Minuten vorbei war. Noch ein Buch auf meiner Liste, und ich freue mich aufs Lesen.