Lange haben Frauen als Binde einfach Stoffe verwendet, die sie irgendwie in der Hose befestigten. Erst ab den 1970er Jahren wurden selbstklebende Binden verkauft. Seit wann die Binden nicht mehr aus Baumwolle, Hanf und anderen natürlichen Stoffen bestanden, sondern aus Kunststoffen, habe ich nicht gefunden, Wegwerfbinden kamen jedenfalls um 1900 herum auf.
Tampons gibt es circa seit den 1930er Jahren. Zuerst waren sie aus Baumwolle, jetzt sind sie hauptsächlich aus Viskose, mit einer Kunststoffschicht drumherum. Die kleine Schwester der Wegwerfbinde ist die Slipeinlage. Während Binden, Tampons und Co ihren Zweck haben – das Regelblut aufzunehmen –, ist die Slipeinlage ein Konsumfurunkel: Man braucht sie nicht, bekommt sie aber nicht mehr los, wenn man sie einmal an der Backe hat.
Alles soll immer sauberer und hygienischer werden, wir selbst und unsere Umgebung. Wie gut, dass es tausende Produkte gibt, die uns dabei unterstützen (schon mal von Achselpads gehört?). Seit einiger Zeit sollte frau auch das Kleingedruckte auf den Verpackungen von Slipeinlage und Co lesen, sonst wundert sie sich noch über Parfumschwaden (Kamille z.B.) aus der Unterhose. Geht mal in eine Drogerie, die Duftseuche greift um sich. Fehlt nur noch, dass Tampons auch parfümiert werden, für ein besseres Raumklima im Unterleib.
Das Zeug duftet vielleicht wie frisch gewaschene, weichgespülte (das heißt: parfümierte) Wäsche, aber ganz astrein ist es nicht, denn es ist gebleicht und mit optischen Aufhellern behandelt. Mehr dazu hier: „Binden und Tampons: alle Tage wieder jede Menge Müll?“