Vielleicht habt Ihrs schon mitgekriegt: Ich war zwei Wochen blogabstinent und bin lieber am Ostseestrand spazieren gegangen. Einmal hab ich die Karin gesehen, hier ist sie:
Öfter war ich Kaffee trinken, in einem Kaffeelädchen röstete die Besitzerin den Kaffee selbst. Sie hatte eine nette Broschüre, in der die zehn Kaffeegebote aufgezählt waren und mehr. Nur die besten Bohnen und so, man kennt das ja. Natürlich sind auch die Röstung, die Mahlung, die Zubereitung usw. wichtig, siehe unten. Die Milch, mit der die Milchkaffees zubereitet wurden, war allerdings billigste H‑Milch aus dem Supermarkt. Irgendwie daneben, finde ich.
Vielleicht hofft man ja dass du den selbst hergestellten Kaffee so sehr zu schätzen weißt, das du auf störendes Beiwerk wie Milch oder Zucker verzichtet *g*. Alles andere verfälscht doch bestimmt nur den Geschmack und lässt das Aroma der echten Bohne gar nicht wirklich zur Geltung kommen. Oder so ähnlich. Jedenfalls gehört die richtige Milch da ja scheinbar nicht zu. Find ich aber auch schade, ich trinke meinen Kaffee auch lieber mit frischer Vollmilch.
Aha, das sind also meine Sinne. Dann wird es Zeit, meine Einwirkzeit zu schärfen.
Dort steht ja ausdrücklich, dass nur „fast alle Sinne“ angesprochen werden. Vielleicht legt die Rösterin einfach keinen Wert auf den Milch-Sinn?
Milch und Zucker werden beim Kaffeetrinken völlig unterschätzt, da gebe ich dir recht. Ich habe neulich auf einer Bio-Milch gelesen, dass es sogar eine große Rolle spielt, ob man den Kühen ihre Hörner abschneidet oder nicht. Milch von behörnten Kühen weist bei der „spagyrischen Analyse“ (tolles Wort!) eine andere kristallinie Struktur auf als die von unbehörnten. Laut Demeter und anderen Kuhhornexperten ist dies natürlich ein Zeichen dafür, dass Kein-Horn-Milch die schlechtere Milch ist, weil sie „verhärtende, auch degenerative, Einflüsse auf das Nervensinnessystem des Tieres“ hat. Was für die Kuh schlecht ist, kann für den Menschen nicht gut sein, wird auf der Quellseite dieses Zitats geschlussfolgert.
Ich weiß es nicht ganz genau, aber ich vermute, dein „Kaffeegenuss für fast alle Sinne“ schmeckt mit meiner „Milch, die das Nervensinnessyteme der Kühe nicht verhärtet“ auf jeden Fall besser. Ob wir die Cafe-Besitzerin mit dem Kuhhorn-Milchbauern mal bekannt machen sollten?
@Bioschokolade: Tja, ich trinke eigentlich keinen Kaffee, jedenfalls nicht pur. Es ist bei mir eher Milch mit Kaffee drin, und da ist die Milch schon wichtig. Wenn der Kaffee gut ist, merke ich das aber trotzdem, so isses nicht. :)
Sie haben dort auch Kakao angeboten und etliche Kaffee-Milch-Spezialiäten. Die Bohnen beziehen sie aus Fair Trade und möglichst Bio, stand auch in der Broschüre, aber die Milch, die Milch…
@Judith: Du sprichst in Rätseln, aber dieser eine Satz aus der Broschüre ist ja auch sehr, ähm, vielseitig auslegbar…
@Matthias: Ja, bestimmt ist das eine Verweigerungshaltung: Die Rösterin bietet die Milchsachen an, weil sie Geld bringen, will das aber eigentlich nicht, verbirgt deshalb den Billigmilchkarton nicht, um zu demonstrieren, wie sie denkt. Meine Güte. Mein Milchsinn ist gut ausgeprägt, ich geh da nicht mehr hin. So.
@Silke: Vielleicht trinkt die Kaffeerösterin ja privat Milch von glücklich behörnten Kühen, wer weiß das schon. Womöglich hat sie immer eine Extraflasche Demeter-Milch in ihrem Privatkühlschrank stehen – die kostet ja nun auch x‑mal so viel wie die billige H‑Milch, viel zu schade für ihre Kaffeekunden… ;)
Die Sache mit den Kuhhörnern hab ich irgendwann in der Demeter-Zeitung gelesen. Ein bisschen abgehoben klingt das schon, oder? Aber es mag sein, dass sich Kühe mit Hörnern wohler fühlen als ohne, und für Hunde ist das Kupieren des Schwanzes ja auch nicht das Wahre, wenn ich das richtig verstanden habe…
Ich finde, dass frische Bio-Vollmilch ohne H und ohne „länger haltbar“ einfach besser schmeckt. Auch in Kaffee. :)
Ich kauf und trink auch gern Kuhhorn-Milch, in Bio-Qualität, auch weil’s mir besser schmeckt! Denn darauf kommt es ja wohl an. Sofern einen das nicht völlig arm macht.…Wenn ich pro Woche 30 Liter austeilen müsste, wer weiß, was ich dann kaufen würde. Wenn ich mit der Investition in bessere Milch auch nettere Kunden hätte, wäre das doch glatt ein gutes Argument dafür, oder?
Zum Glück kommen bei mir die netten Kunden auch ohne Bio-Kuhhorn-Milch vorbei. Wollte ich noch mal kurz erwähnen. Aber ich verkauf ja auch keinen Kaffee.