Kaffee und Karin

Vielleicht habt Ihrs schon mit­ge­kriegt: Ich war zwei Wochen blog­abs­ti­nent und bin lie­ber am Ostseestrand spa­zie­ren gegan­gen. Einmal hab ich die Karin gese­hen, hier ist sie:

Öfter war ich Kaffee trin­ken, in einem Kaffeelädchen rös­te­te die Besitzerin den Kaffee selbst. Sie hat­te eine net­te Broschüre, in der die zehn Kaffeegebote auf­ge­zählt waren und mehr. Nur die bes­ten Bohnen und so, man kennt das ja. Natürlich sind auch die Röstung, die Mahlung, die Zubereitung usw. wich­tig, sie­he unten. Die Milch, mit der die Milchkaffees zube­rei­tet wur­den, war aller­dings bil­ligs­te H‑Milch aus dem Supermarkt. Irgendwie dane­ben, fin­de ich.

10 Kommentare

  1. Vielleicht hofft man ja dass du den selbst her­ge­stell­ten Kaffee so sehr zu schät­zen weißt, das du auf stö­ren­des Beiwerk wie Milch oder Zucker ver­zich­tet *g*. Alles ande­re ver­fälscht doch bestimmt nur den Geschmack und lässt das Aroma der ech­ten Bohne gar nicht wirk­lich zur Geltung kom­men. Oder so ähn­lich. Jedenfalls gehört die rich­ti­ge Milch da ja schein­bar nicht zu. Find ich aber auch scha­de, ich trin­ke mei­nen Kaffee auch lie­ber mit fri­scher Vollmilch.

  2. Dort steht ja aus­drück­lich, dass nur „fast alle Sinne“ ange­spro­chen wer­den. Vielleicht legt die Rösterin ein­fach kei­nen Wert auf den Milch-Sinn?

  3. Milch und Zucker wer­den beim Kaffeetrinken völ­lig unter­schätzt, da gebe ich dir recht. Ich habe neu­lich auf einer Bio-Milch gele­sen, dass es sogar eine gro­ße Rolle spielt, ob man den Kühen ihre Hörner abschnei­det oder nicht. Milch von behörn­ten Kühen weist bei der „spa­gy­ri­schen Analyse“ (tol­les Wort!) eine ande­re kris­tal­li­nie Struktur auf als die von unbe­hörn­ten. Laut Demeter und ande­ren Kuhhornexperten ist dies natür­lich ein Zeichen dafür, dass Kein-Horn-Milch die schlech­te­re Milch ist, weil sie „ver­här­ten­de, auch dege­ne­ra­ti­ve, Einflüsse auf das Nervensinnessystem des Tieres“ hat. Was für die Kuh schlecht ist, kann für den Menschen nicht gut sein, wird auf der Quellseite die­ses Zitats geschlussfolgert.
    Ich weiß es nicht ganz genau, aber ich ver­mu­te, dein „Kaffeegenuss für fast alle Sinne“ schmeckt mit mei­ner „Milch, die das Nervensinnessyteme der Kühe nicht ver­här­tet“ auf jeden Fall bes­ser. Ob wir die Cafe-Besitzerin mit dem Kuhhorn-Milchbauern mal bekannt machen sollten?

  4. @Bioschokolade: Tja, ich trin­ke eigent­lich kei­nen Kaffee, jeden­falls nicht pur. Es ist bei mir eher Milch mit Kaffee drin, und da ist die Milch schon wich­tig. Wenn der Kaffee gut ist, mer­ke ich das aber trotz­dem, so isses nicht. :)
    Sie haben dort auch Kakao ange­bo­ten und etli­che Kaffee-Milch-Spezialiäten. Die Bohnen bezie­hen sie aus Fair Trade und mög­lichst Bio, stand auch in der Broschüre, aber die Milch, die Milch…

  5. @Judith: Du sprichst in Rätseln, aber die­ser eine Satz aus der Broschüre ist ja auch sehr, ähm, viel­sei­tig auslegbar…

  6. @Matthias: Ja, bestimmt ist das eine Verweigerungshaltung: Die Rösterin bie­tet die Milchsachen an, weil sie Geld brin­gen, will das aber eigent­lich nicht, ver­birgt des­halb den Billigmilchkarton nicht, um zu demons­trie­ren, wie sie denkt. Meine Güte. Mein Milchsinn ist gut aus­ge­prägt, ich geh da nicht mehr hin. So.

  7. @Silke: Vielleicht trinkt die Kaffeerösterin ja pri­vat Milch von glück­lich behörn­ten Kühen, wer weiß das schon. Womöglich hat sie immer eine Extraflasche Demeter-Milch in ihrem Privatkühlschrank ste­hen – die kos­tet ja nun auch x‑mal so viel wie die bil­li­ge H‑Milch, viel zu scha­de für ihre Kaffeekunden… ;)

    Die Sache mit den Kuhhörnern hab ich irgend­wann in der Demeter-Zeitung gele­sen. Ein biss­chen abge­ho­ben klingt das schon, oder? Aber es mag sein, dass sich Kühe mit Hörnern woh­ler füh­len als ohne, und für Hunde ist das Kupieren des Schwanzes ja auch nicht das Wahre, wenn ich das rich­tig ver­stan­den habe…
    Ich fin­de, dass fri­sche Bio-Vollmilch ohne H und ohne „län­ger halt­bar“ ein­fach bes­ser schmeckt. Auch in Kaffee. :)

  8. Ich kauf und trink auch gern Kuhhorn-Milch, in Bio-Qualität, auch weil’s mir bes­ser schmeckt! Denn dar­auf kommt es ja wohl an. Sofern einen das nicht völ­lig arm macht.…Wenn ich pro Woche 30 Liter aus­tei­len müss­te, wer weiß, was ich dann kau­fen wür­de. Wenn ich mit der Investition in bes­se­re Milch auch net­te­re Kunden hät­te, wäre das doch glatt ein gutes Argument dafür, oder?

  9. Zum Glück kom­men bei mir die net­ten Kunden auch ohne Bio-Kuhhorn-Milch vor­bei. Wollte ich noch mal kurz erwäh­nen. Aber ich ver­kauf ja auch kei­nen Kaffee.

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