Vielleicht hat mit Krtek, dem kleinen Maulwurf, alles angefangen? Zdeněk Miler, der Zeichner aus Prag, hat 1957 den ersten Maulwurf-Zeichentrickfilm herausgebracht. Der kleine Kerl war ein Glücksgriff, er wurde in zahlreichen Ländern ein großer Erfolg. Seitdem sind ihm viele Maulwurfhelden gefolgt, und ein Maulwurfbuch, das in diesem Jahr erschienen ist, habe ich mir genauer angeschaut.
„Was glitzert da im Schnee?“ heißt es, auf dem Cover ist ein zuckersüßer Maulwurf zu sehen – mit wenigen Strichen gezeichnet (nehme ich an), mit Schaufelpfötchen, Stummelschwänzchen und etwas Schnee auf dem Kopf. Um ihn herum glitzert es tatsächlich, wie die Buchleute diese Glitzerschneebällchen gemacht haben, weiß ich nicht. Es ist jedenfalls kein billiger Glitter, der sich löst und den man dann an den Händen und der Kleidung hat, und das finde ich schon mal gut.
An einem Tag im Winter schaut der Maulwurf aus seinem Maulwurfshügel, und draußen ist alles weiß. Er sieht zum ersten Mal Schnee, es ist also ein kleiner, neugieriger Maulwurf, der sich gleich aufmacht, um sich alles anzuschauen, und dabei Kreiselspuren im Schnee hinterlässt. Auf einem steilen Hang rutscht er aus und saust den Berg hinab, direkt gegen einen Baum. „Uff!“, sagt er, aber er hat sich nicht wehgetan und entdeckt gleich etwas Großartiges: Direkt neben sich sieht er einen glitzernden Diamanten. Er will ihn mit nach Hause nehmen, doch auf dem Heimweg verändert sich der Diamant, bis er schließlich ganz verschwindet. Igel, Eichhörnchen und Hase kommen just in dem Moment vorbei und treffen auf einen traurigen Maulwurf, der ihnen alles erzählt und sie zu dem Baum führt, bei dem er den Diamanten gefunden hat. Der Hase zeigt nach oben, und der ganze Baum ist voller Diamanten …
Ach, es ist ein zauberhaftes Buch. Die Bilder sind ruhig, herrlich unaufgeregt, mit gedämpften Farben, der Schnee dominiert die Landschaft, die wenigen Bäume sind kahl. Die Tiere sind mit sanften Farben gezeichnet, rund sehen sie aus, schließlich haben sie ihr Winterfell. Mimik und Gestik des kleinen Maulwurfs, die Spuren im Schnee, das wechselnde Winterlicht von den wärmenden Morgensonnenstrahlen über das kalte, blaue Licht am späten Nachmitttag bis zum funkelnden Einbruch des Abends hat Vanessa Cabban ganz herrlich gezeichnet.
Und ja, Maulwürfe halten keinen Winterschlaf, sie ziehen sich lediglich tiefer in die Erde zurück. Nur der Igel müsste eigentlich schlafen, aber warum sollte er nicht auch mal im Winter aufwachen?
Ein wunderbares Buch, das den Zauber des Winters einfängt und richtig Sehnsucht macht nach Schnee und dieser faszinierenden Landschaft in weiß. Aber lange müssen wir darauf wahrscheinlich sowieso nicht mehr warten …
Was glitzert da im Schnee?
Verfasser: Jonathan Emmett
Illustratorin: Vanessa Cabban
Annette Betz Verlag
ab 4 Jahren
32 Seiten
12,95 Euro
ISBN: 978–3‑219–11494‑2
Schöööön! Ich glaube, das wird die kleine Wachtel im Nikolausstrumpf finden. :-)
Sie mag den kleinen Maulwurf, kennt ihn allerdings nur von YouTube Videos. Aber die sind so süß! (Wobei es auch einige arge gibt, vor denen sie richtig Angst hat. Wenn der Fuchs die Hühner stiehlt zum Beispiel.)
Aber das hier scheint ja harmlos zu sein. Danke für den Tipp! (=
(Und NATÜRLICH schaue ich hier rein, ist doch klar!)
In den Nikolausstrumpf passt es eher nicht rein, es ist ziemlich groß, 20 mal 30 cm etwa. ;) Dieser Maulwurf hier ist fast noch niedlicher als DER kleine Maulwurf, als Krtek oder Pauli, wie er wohl heißt.
Ich freu mich, dass Du vorbeischaust. :))