Vor einigen Jahren ging mir ein Licht auf, ich hatte eine Offenbarung – eine Puddingoffenbarung. Ich kapierte, dass man sich Pudding nicht in Tüten kaufen muss, sondern dass man ihn genauso schnell und viel einfacher selbst machen kann. Es ist wie mit den Backmischungen, die in den allertollsten Verpackungen* verkauft werden, und zu denen man dann noch Milch, Butter, Eier usw. geben muss, so dass man sich fragen könnte, wofür man da eigentlich Geld ausgegeben hat.
Wenn Ihr Pudding aus der Tüte kocht, müsst Ihr Milch und Zucker zugeben. Wenn Ihr Pudding selbst macht, braucht Ihr Milch, Zucker und Speisestärke. Fertig. Na gut, nicht ganz, Ihr wollt ja wahrscheinlich, dass der Pudding nach etwas schmeckt. In der Tüte bekommt Ihr leckere Zugaben, hier eine kleine Kostprobe:
- Vanille-/ Mandelpudding: Chinolingelb, Gelborange S.
- Schokopudding: modifizierte Stärke, Maltodextrin, Carrageen
- Sahnepudding: Laktose
- Erdbeerpudding: Echtes Karmin, Kurkumin, Beta-Carotin
Natürlich keine Spur von echter Erdbeere, richtiger Vanille. Wozu gibt es Aromen? Viel Chemie für eine harmlose Süßspeise, aber bei den Fertigprodukten, die man angerührt in der Kühlung kaufen kann, siehts ja meist genauso aus
Es ist so: Pudding frei Schnauze kochen macht Spaß! Man muss nicht sklavisch auf vorgeschriebene Mengen achten, man kann probieren, wie man den Pudding selbst will, also als Soße, eher fest, mittel … So gehts:
- beliebig viel Milch in den Topf geben
- Zucker in den Topf, nicht umrühren, erhitzen
- Speisestärke in einer Tasse mit etwas Milch anrühren
- Milch kommt hoch, Speisestärke-Milch reingeben
- rühren, aufkochen lassen, vom Herd nehmen, sobald der Pudding blubbert und Blasen bildet
Geschmack bekommt Ihr rein, indem Ihr Kakaopulver (das ohne Zucker) oder Vanillezucker (aus Schoten, nicht Vanillin) zur Speisestärke-Milch in die Tasse gebt. Wollt Ihr Erdbeer‑, Heidelbeer‑, Traubensaftpudding, nehmt Ihr statt Milch zum Speisestärkeanrühren den Saft.
Wenn man die ersten Male den Pudding so kocht, merkt man richtig, wie man umdenken muss. Tüte, Tüte, Tüte, das steckt tief drin, das geht schwer raus. Kauft keine Tüten mehr, sondern Speisestärke. Und tobt Euch aus!
*Prinzessin Hullatrulla, Ritter Rumpelschrumpel, Pirat Knackeldackel, Glitzer, Glanz und Gloria
Hähh?????????? Du hast wohl zuviel Zeit??? :-))
Ok, wird ausprobiert. :-)))))
@Judith: Das dauert doch auch nicht länger, als das mit der Tüte.
Stimmt, Katrin! :) Judith, Du hängst noch in der TüteTüteTüte-Schleife. So dauert das Puddingkochen nicht länger, versprochen…
Ha! Ich habe mich schon so oft gefragt, warum wir das so in Tüten kaufen, wo doch nur Aroma und Stärke drin ist! Danke für diesen Artikel!
Nina, freut mich. :)
ich bin in der Tüte-Schleife?! Ah, jetzt weiß ich, was falsch läuft! :-) Vielleicht probier ich es mal aus? Ich bin ja bei uns eher nur zum Essen in der Küche und lasse kochen… Was mich bei Pudding voll nervt: dass hinterher der Topf schwarz ist und alles anbrennt. Geht das mit deinem Pudding-Dings besser???
Ähm, gestatten, Andrea, Puddingexpertin, bitte fragen Sie, nur zu!
Also – Geheimnis Nummer 1: Zucker schon in den Topf mit der Milch geben. Und nicht (nicht!) umrühren. Dann brennt da schon mal nix an.
Geheimnis Nummer 2: Speisestärke-Milch einrühren, aufblubbern lassen, sofort Topf runter. Fertisch…
Keine Ahnung, ob Tütenpudding schneller anbrennt als meiner. Kannst ja mal beides gleichzeitig kochen… :)
Tütenpudding hab ich noch nie gekocht. Anderen allerdings auch noch nicht. Aber ich hab mich schon oft gefragt, wie Menschen Pudding kochten, bevor es die Fertigversion gab. Speisestärke also. Na sowas. Ich bin verblüfft, wie einfach doch eine Antwort auf ein solches Geheimnis sein kann …
Hihi… (Ich nehme übrigens Maisstärke.)