Dosenöffner sind idiotensicher. Hätte ich bis vor Kurzem behauptet. Wobei es natürlich die gibt, mit denen man nur mithilfe irgendwelcher Kniffe zurechtkommt. Die reich‘ ich weiter, ich muss ja nicht alles können. Aber man sieht, wie sie funktionieren, und sie machen ihren Job.
Nun bin ich neulich auf einen Dosenöffner gestoßen, der „jede Dose schnell und sicher“ öffnen sollte. Bei der ersten Dose konnte von „schnell“ nicht die Rede sein. Es war der erste Dosenöffner, bei dem ich eine Anleitung benötigte.
Ich folgte der Anweisung also Schritt für Schritt. Nahm den Dosenöffner runter. Der Deckel war noch dran.
Noch einmal mit Gefühl. Und? Der Deckel war noch dran.
Gedanke: komischer Rand, alles, was dieser dämliche Dosenöffner zustande bringt, ist, den Rand plattzuwalzen. Männo.
Umdrehen und andersrum probieren? Moment mal. Wie war das mit der letzten Anweisung? Zange, Deckel?
Und der Deckel war ab. Tatsächlich. Keine scharfen Kanten.
Und die nächste Dose geht dann auch schnell …
Kennt Ihr diesen Typ Dosenöffner, wisst Ihr, was ich meine? Die gibts doch noch nicht so lange, oder?
Noch nie davon gehört. Aber Dosen macht man wenigstens im Stillen auf. Wenn man mit dem eigenen oder fremden Korkenzieher neuester Bauart (garantiert ohne Kraft und Kork- bzw. Kunststoffkontamination des zu öffnenden Weines) nicht zurecht kommt, muss man sich in der Regel witzige Kommentare leicht angetüdelter Mittrinker anhören. Ich baue daher auf vormoderne Dosenöffner und Korkenzieher.
Jetzt hab ich mal in der Wikipedia nachgelesen. Hier steht:
„Neuere Modelle lösen statt des Deckelblechs den umrandenden Falz, wobei keine scharfen Kanten entstehen.“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Dosenöffner, Punkt „Effektivität und Variationen“)
Die Dinger bzw. diese Technik scheinen aber keinen speziellen Namen zu haben, na gut.
Doch, die gibt es schon lange, und ich bin seit Jahren beseelt und begeistert davon. :-)
„Neuere Modelle“ stand da. Ist eben alles relativ. Seit wie vielen Jahren denn, Julia? ;-)
Warte mal, das kriege ich rekonstruiert … Ich sah es das erste Mal bei einer Freundin, die sich das Ding angeschaft hatte, weil sie grad ein Kind bekommen hatte und den Haushalt auf Sicherheit total umstellte. Da war das Kind noch ganz klein, inzwischen ist es in der Schule, etwa sieben Jahre alt … Also vor etwa sechs Jahren? Aber da war es nicht eben frisch erfunden. Gilt das als „schon lange“? Ich hab gestern versucht, ein sechs Jahre altes Programm auf meinem Rechner zu installieren, mein Vista hat mir einen Vogel gezeigt und mich fast hörbar ausgelacht – zumindest in diesem Zusammenhang scheinen sechs Jahre so was wie eine Ära zu sein.
Hab grad gelesen, dass die Konservendose 1810 zum Patent angemeldet wurde, 200 Jahre Konservendose! Und Dosenöffner! Holla!
Der Dosenöffner wurde erst 48 Jahre nach der Konservendose erfunden:
http://www.textsektor.de/blog/2010/04/selbstbewusst-schweigend/
Ich hab das aus einer todsicheren Quelle – dem „Unnützen Wissen“ aus der NEON! :-)
Hm. Womit haben sie denn dann die Dosen geöffnet? Wenn sie ein Messer genommen haben, ist das ja auch ein Dosenöffner, der erste Dosenöffner…