Das Buchcover finde ich ja eher gruslig, einerseits die Farben und die Gestaltung, andererseits die quasi zweigeteilte Frau – links mit Rosacea, rechts ohne, und auf der Rosacea-Seite ist das Haar noch zurückgekämmt, damit nichts den Blick auf die rote Pracht stört. Wahrscheinlich dachte ich wegen dieses Bildes kurz, dass die „3‑Raum-Methode“ im Untertitel etwas mit Flächen im Gesicht zu tun haben könnte. Ist aber nicht so, sondern es geht um Räume im übertragenen Sinne, um Bad, Küche und Wohnzimmer und was man in den Bereichen, für den diese Räume stehen, gegen Rosacea tun kann, also in Hautpflege, Ernährung und Lebensführung.
Das Buch hat 160 Seiten und ist in vier Teile gegliedert. Der erste ist ein Vorwort, in dem die Autorin unter anderem auf ihre eigene Geschichte mit Rosacea eingeht. Denn Franziska Ring ist keine Ärztin oder in ähnlicher Weise „vom Fach“, sondern sie ist selbst Betroffene, was bei dem Thema in meinen Augen ein großer Pluspunkt ist. Sie hat gründlich recherchiert, aber eben auch selbst diverse Dinge ausprobiert, um die Rosacea unter Kontrolle zu bringen. Sieben Irrwege bzw. „Irrtümer“ erwähnt sie, wie die Haut zu viel pflegen, zu wenig pflegen oder „einfach“ auf Naturkosmetik setzen. Sicher dürfte es da für die ein oder andere bereits Aha-Momente geben.
Im zweiten Teil des Buches befasst sich die Autorin mit der Rosacea an sich – Definition, Trigger, Formen, Ursachen, mögliche Begleiterkrankungen, ärztliche Behandlung usw. Die Rosacea ist eine Erkrankung, von der vor allem helle Hauttypen betroffen sind, ab 30 Jahren, sie ist nicht heilbar, lässt sich jedoch positiv beeinflussen.
Was Betroffene tun können, damit sie möglichst gut und entspannt mit der Rosacea leben, erzählt die Autorin im dritten und umfangreichsten Teil des Buches, in dem sich alles um ihre 3‑Raum-Methode dreht. Vierunddreißig Tipps gibt sie unterm Strich in den drei Bereichen Hautpflege (= Raum Bad), Ernährung (= Küche) und Lebensführung (= Wohnzimmer). Diese Tipps sind auch in der Umschlagsinnenseite vorn mit Seitenzahl aufgezählt, die Seitenzahlen sind allerdings komplett falsch – sicher ziemlich ärgerlich für die Autorin, aber kein Problem für Leserinnen und Leser, da das zwei Seiten weiter im Inhaltsverzeichnis genauso übersichtlich und dort mit korrekter Seitenzahl steht.
Vierunddreißig Tipps sind eine Menge, sie beziehen sich zum Beispiel auf triggernde Lebensmittel und Bio-Produkte, Sonnenschutz und sanfte Rasur, Sport und Rauchen. Die Autorin rät, sich zunächst die Tipps vorzunehmen, die beim Lesen spontan ansprechen. Zum einen ließe sich nicht alles auf einmal ändern und umsetzen, zum andern sei Rosacea individuell. Was bei der einen Person triggert, kann bei der anderen kein Problem sein. Und äußere Umstände wie Stress spielen ebenfalls eine Rolle.
Darauf kommt die Autorin im vierten und letzten Teil des Ratgebers zu sprechen. Ihre Ausführungen zu Stress und Psyche sowie Selbstheilung sind kurz und bündig, dürften der Leserin, dem Leser aber durchaus zu denken geben. Konkrete Produktempfehlungen zu Kosmetik und Co. finden sich im Buch übrigens nicht, dafür auf der Website der Autorin.
Mein Fazit: Ein anderes Cover wäre nett gewesen, aber der Inhalt ist hilfreich und auf den Punkt gebracht.
Franziska Ring: Rosacea – das hilft wirklich. Die erprobte 3‑Raum-Methode gegen Rötungen, Pusteln und brennende Haut
Lektorat: Linda Strehl
160 Seiten
2019 humboldt Verlag
ISBN 978–3‑86910–052‑4
19,99 Euro