„Henriette und der Traumdieb“ von Akram El-Bahay

Die Zwillinge Henriette und Nick ver­brin­gen ein paar Tage bei ihrer Oma, in deren Haus es unten einen Buchladen gibt, genau­er: ein Antiquariat. Betrieben von zwei älte­ren Herren, Herrn Punktatum und Herrn Anobium. Mit Herrn Anobium ist Henriette schon seit Jahren befreun­det, sie ver­bringt viel Zeit im Laden mit den alten Büchern, aber auch damit, dem Buchhändler von ihren Träumen zu berichten.

Ihre Träume ver­gisst Henriette nie, sie sind beson­ders leben­dig und schei­nen genau­so echt wie ihr Leben am Tag, wenn sie nicht schläft. Umso schlim­mer ist es für Henriette, als sie eines Morgens auf­wacht und nicht mehr weiß, was sie geträumt hat. Der Traum ist weg, spur­los. Als hät­te jemand ihn gestoh­len! Natürlich bespricht sie das mit Herrn Anobium, der ihr mit­hil­fe sei­ner alten dicken Bücher viel­leicht wei­ter­hel­fen kann. Unerwartete Hilfe kommt aber auch von Nick, der eines Nachts, als er träumt, eine Tür öff­net, in Henriettes Traum lan­det – und etwas beob­ach­tet, das Henriette auf die rich­ti­ge Spur brin­gen könnte …

Für Henriette und Nick beginnt ein Abenteuer in der Welt der Träume, in der sie selt­sa­me Orte wie den Nachtschattenwald sehen und tap­fe­re, kurio­se, lie­bens­wer­te, aber auch böse Gestalten tref­fen, wie die klei­nen Riesen, die Hexe, den Beduinenjungen Habib … Und nein, in die­sem Buch gilt nicht, dass Träume Schäume sind. Sie sind äußerst real und manch­mal sehr gefähr­lich – lebensgefährlich!

Sehr anspre­chend ist das Cover von „Henriette und der Traumdieb“, im Mittelpunkt das Mädchen Henriette und drum­her­um Sequenzen aus ihren Träumen. Die Buchseiten sind ziem­lich dick, die Schrift ist rela­tiv groß, also pri­ma für alle, die ger­ne Bücher anfas­sen und Seiten umblät­tern. Die Geschichte ist gut und dicht geschrie­ben, Langeweile kommt gewiss nicht auf. Mit Henriette und Nick gibt es zwei Erzählstimmen, denen man gern folgt. Eine klei­ne Liebesgeschichte ist auch drin, und die hät­te es mei­nes Erachtens nicht unbe­dingt gebraucht, aber das sieht die Zielgruppe – Leserinnen und Leser ab elf Jahren – womög­lich ganz anders.

Akram El-Bahay: Henriette und der Traumdieb
Lektorat: Emily Huggins
400 Seiten
ab 11 Jahren
ueber­reu­ter 2017
ISBN: 978–3‑7641–5112‑6
14,95 Euro