Der Weg einer Erkenntnis

Dosenöffner sind idio­ten­si­cher. Hätte ich bis vor Kurzem behaup­tet. Wobei es natür­lich die gibt, mit denen man nur mit­hil­fe irgend­wel­cher Kniffe zurecht­kommt. Die reich‘ ich wei­ter, ich muss ja nicht alles kön­nen. Aber man sieht, wie sie funk­tio­nie­ren, und sie machen ihren Job.

Nun bin ich neu­lich auf einen Dosenöffner gesto­ßen, der „jede Dose schnell und sicher“ öff­nen soll­te. Bei der ers­ten Dose konn­te von „schnell“ nicht die Rede sein. Es war der ers­te Dosenöffner, bei dem ich eine Anleitung benötigte.

Ich folg­te der Anweisung also Schritt für Schritt. Nahm den Dosenöffner run­ter. Der Deckel war noch dran.

Noch ein­mal mit Gefühl. Und? Der Deckel war noch dran.

Gedanke: komi­scher Rand, alles, was die­ser däm­li­che Dosenöffner zustan­de bringt, ist, den Rand platt­zu­wal­zen. Männo.

Umdrehen und anders­rum pro­bie­ren? Moment mal. Wie war das mit der letz­ten Anweisung? Zange, Deckel?

Und der Deckel war ab. Tatsächlich. Keine schar­fen Kanten.

Und die nächs­te Dose geht dann auch schnell …

Kennt Ihr die­sen Typ Dosenöffner, wisst Ihr, was ich mei­ne? Die gibts doch noch nicht so lan­ge, oder?

8 Kommentare

  1. Noch nie davon gehört. Aber Dosen macht man wenigs­tens im Stillen auf. Wenn man mit dem eige­nen oder frem­den Korkenzieher neu­es­ter Bauart (garan­tiert ohne Kraft und Kork- bzw. Kunststoffkontamination des zu öff­nen­den Weines) nicht zurecht kommt, muss man sich in der Regel wit­zi­ge Kommentare leicht ange­tü­del­ter Mittrinker anhö­ren. Ich baue daher auf vor­mo­der­ne Dosenöffner und Korkenzieher.

  2. Jetzt hab ich mal in der Wikipedia nach­ge­le­sen. Hier steht: 

    „Neuere Modelle lösen statt des Deckelblechs den umran­den­den Falz, wobei kei­ne schar­fen Kanten ent­ste­hen.“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Dosenöffner, Punkt „Effektivität und Variationen“)

    Die Dinger bzw. die­se Technik schei­nen aber kei­nen spe­zi­el­len Namen zu haben, na gut.

  3. Warte mal, das krie­ge ich rekon­stru­iert … Ich sah es das ers­te Mal bei einer Freundin, die sich das Ding ange­schaft hat­te, weil sie grad ein Kind bekom­men hat­te und den Haushalt auf Sicherheit total umstell­te. Da war das Kind noch ganz klein, inzwi­schen ist es in der Schule, etwa sie­ben Jahre alt … Also vor etwa sechs Jahren? Aber da war es nicht eben frisch erfun­den. Gilt das als „schon lan­ge“? Ich hab ges­tern ver­sucht, ein sechs Jahre altes Programm auf mei­nem Rechner zu instal­lie­ren, mein Vista hat mir einen Vogel gezeigt und mich fast hör­bar aus­ge­lacht – zumin­dest in die­sem Zusammenhang schei­nen sechs Jahre so was wie eine Ära zu sein.

  4. Hab grad gele­sen, dass die Konservendose 1810 zum Patent ange­mel­det wur­de, 200 Jahre Konservendose! Und Dosenöffner! Holla!

  5. Hm. Womit haben sie denn dann die Dosen geöff­net? Wenn sie ein Messer genom­men haben, ist das ja auch ein Dosenöffner, der ers­te Dosenöffner…

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